Gründliche || Verantwortung || Der || Vier Streitigen || Artickeln: Vom Heiligen || Abendmahl: Von der Person Christi:|| Von der H. Tauffe/ vnd Ewiger [...]. Leipzig : Beyer, Johann, 1595
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Preface
1 Christliche Visitation Artickel.
1 Table of contents
13 Der Erste Visitation Artickel. Vom Heiligen Nachtmal. Die reine warhafftieg Lehre unserer Kirchen/ von diesem Artickel.
13 [I.]
13 Erste Proposition. Das die wort Christi: Nehmet unnd esset/ das ist mein Leib/ Trincket/ das ist mein Blut/ einfeltig/ un[d] nach dem Buchstaben/ wie sie lauten/ zu verstehen sein.
37 Die andere Proposition oder Lehrpunct. Das inn dem Sacrament zwey ding seind/ gegeben/ und mit einander empfangen werden. Ein irrdisches/ das ist Brod un[d] Wein/ und ein Himlisches/ das ist der Leib unnd Blut Christi.
40 Die Dritte Proposition oder Lehrpunct/ vom heiligen Abendmal. Das solches hienieden auff Erden geschicht/ und nicht droben im Himmel.
45 Die Vierdte Proposition oder Lehrpunct vom heiligen Nachtmal. Das es der rechte natürliche Leib Christi sey/ der am Creutz gehangen/ unnd das rechte natürliche Blut/ das aus Christi Seiten geflossen.
46 Die Fünffte Proposition oder Lehrpunct/ vom heiligen Nachtmal. Das der Leib Christi nicht nur mit dem Glauben/ Geistlich/ welchs auch ausserhalb dem Abendmal geschehen kan/ Sondern allda mit Brodt unnd Wein mündlich/ doch unerforschlicher unnd ubernatürlicher weise empfangen werde/ zu einem Pfande und versicherung der Aufferstehu[n]g unserer Leiber von den Todte[n].
62 Die Sechste Proposition oder Punct der reinen gesunden Lehr. Das die Mündliche Niessung des Leibs und Bluts Christi nit allein von den Wirdigen geschehe/ sondern auch von den unwirdigen/ die one Bus unnd wahren Glauben hinzu gehen/ doch zu ungleichem ende/ von den Wirdigen zur Seeligkeit/ von den Unwirdigen aber zum Gerichte.
79 Von diesem ersten Artickel des Heiligen Nachtmals jrrige unnd falsche Lehr der Calvinisten.
80 Erste Calvinische Antithesis oder Gegenlehr. Das die obgesetzte wort Christi figürlicher weise zu verstehen sind/ und nicht wie sie lauten.
87 Die andere Calvinische Antithesis oder Gegenlehr. Das im Abendmal nur blosse Zeichen seyen/ aber der Leib Christi sey so weit vom Brod/ als der höchste Himmel von der Erden.
93 Die Dritte Antithesis oder Sacrementirische Gegenlehr. Das Christus allda gegenwertig sey/ nur mit seiner Krafft und Wirckung/ und nicht mit seinem Leib/ wie die Sonne mit ihrem schein unnd Wirckung/ hienieden auff Erden gegenwertig und krefftig ist/ aber die Sonne selbs ist droben am Himmel.
97 Die Vierdte Calvinische Antithesis oder Gegensatz. Das es ein typicum corpus, ein figürlicher Leib sey/ der nur bedeutet und fürgebildet werde.
100 Die Fünffte Antithesis, oder Calvinische Gegenlehr. Das er allein mit dem Glauben/ welcher sich hinauff schwinge inn den Himmel/ Unnd nicht mündlich empfangen werde.
104 Die Sechste Antithesis, oder Sacramentirische Gegenlehr. Das allein die Würdigen den Leib unnd das Blut Christi empfahen/ aber die Unwürdigen/ die solchen Glauben nicht haben/ der hinauff inn Himmel steigen kan/ mehr nicht denn Brod unnd Wein empfahen.
107 Der ander Artickel der Visitation. Von der Person Christi.
109 [I.]
109 Die Erste Proposition oder Schlußrede der reinen warhafftigen Lehre unserer Kirchen/ bey diesem Artickel/ Lautet also: Inn Christo sind zwo unterschiedliche Naturn/ die Göttliche/ und Menschliche/ diese bleiben in ewigkeit unvermenget/ und unzertrennet.
116 Die andere Proposition oder Lehrpunct reiner Lehre. Diese Naturen sind Persönlich also mit einander vereiniget/ Daß nur ein Christus/ und eine Person ist.
118 Die Dritte Proposition oder Schlusrede reiner Lehr. Umb dieser persönlichen Vereinigung willen wird recht gesagt/ ist auch in der that unnd warheit also/ das Gott Mensch/ unnd der Mensch Gott sey/ das Maria den Sohn Gottes geboren/ unnd Gott uns durch sein eigen Blut erlöset habe.
124 Die Vierdte Proposition. Gleich wie nun aus der Persönlichen Vereinigugn angezeigter maß herkömpt/ was Menschlich von Gott gesagt wird/ Also auch hergegen/ was Gottlich vom Menschen Jesu Christo gegleubet unnd geprediget wird: Als das durch die Persönliche vereinigung/ unnd darauff erfolgete Erhöhung/ Christus nach dem Fleisch zur Rechten Gottes gesetzet/ unnd empfangen hat alle Gewalt im Himmel und auff Erden/ ist auch aller Göttlichen Maiestet/ Ehre/ Krafft und Herrligkeit teilhafftig worden. ...
180 Falsche irrige Lehr der Calvinisten von diesem Artickel/ so vornemlich wieder den dritten und vierdten Artickel reiner Lehr streiten.
180 Erste Antithesis oder Gegenlehr. Das Gott Mensch/ unnd Mensch Gott sey/ das sey eine figürliche Rede.
186 Die andere Antithesis, oder Gegenlehr. Das die Menschheit mit der Gottheit nicht mit der That unnd warheit/ sondern allein nach dem namen und worten gemeinschafft habe.
195 Die Dritte Calvinische Antithesis. Das Gott unmüglich sey mit aller seiner Allmacht zuverschaffen/ das Christi natürlicher Leib auff einmal mehr denn an einem Ort sey.
201 Die Vierdte Gegenlehr. Das Christus nach seiner Menscheit durch seine Erhöhung allein erschaffene Gaben unnd gemessenen Gewalt empfangen habe/ unnd nit alles wisse und vermöge.
204 Die fünffte Antithesis oder Gegenlehr. Das Christus nach seiner Menschheit abwesend regire/ gleich wie der König in Hispanien uber die newen Insulen regieret.
206 Die sechste Antithesis oder Gegenlehr. Das es eine verdamliche Abgötterey sey/ wenn man das Vertrawen unnd Glauben des Hertzens auff Christum nicht allein nach seiner Gottheit/ sondern auch nach seiner Menscheit setzet/ und die Ehre der anruffung darauff richtet.
216 Der dritte Visitation Artickel. Von der heiligen Tauffe. Die reine warhafftige Lehr unserer Kirchen von der heiligen Tauffe.
216 [I.]
216 Die Erste Proposition oder Lehrpunct. Das nur eine Tauffe sey/ und eine Abwaschung/ nicht welche die unsauberkeit des Leibs pflegt hinweg zunemen/ sondern uns von Sünde wäschet.
223 Die andere Proposition reiner Lehr. Durch die Tauffe/ als das Bad der Widergeburt und ernewerung des Heiligen Geistes/ machet uns Gottselig/ unnd wircket in uns solche Gerechtigkeit/ Das wer in solchem Bunde unnd Vertrawen bis an das ende verharret/ nicht verlohren wird/ sondern das ewige Leben hat.
229 Die dritte Proposition reiner Lehr. Alle die in Christum Jesum getaufft sind/ die sind inn seinen Todt getaufft/ unnd durch die Tauff mit ihme inn seinen Todt begraben/ unnd haben Christum angezogen.
233 Die vierdte Proposition reiner Lehr. Die Tauffe ist das Bad der Widergeburt/ darumb das inn derselben wir von newem geboren/ und mit dem Geist der Kindheit versiegelt unnd begnadet werden.
235 Die fünffte Proposition reiner Lehr. Es sey denn/ dass jemand geboren werde aus dem Wasser unnd Geist/ so kan er nicht in das Reich Gottes kommen: Doch ist der Notfall hiermit nicht gemeinet.
238 Die sechste Proposition reiner Lehre. Was vom Fleisch geboren ist/ das ist Fleisch/ unnd von Natur sind wir alle Kinder des Zorns Gottes/ Denn aus sündlichem Samen sind wir gezenget/ unnd in Sünden werden wir alle empfangen.
242 Falsche irrige Lehr der Calvinisten/ von diesem Artickel/ der heiligen Tauffe.
242 Die Erste Antithesis, oder Calvinische Gegenlehr. Die Tauffe sey ein eusserlich Wasserbad/ darinn eine innerliche Abwaschung von Sünden/ bedeutet werde.
246 Die ander Sacramentirische Antithesis oder Gegenlehr. Die Tauffe wircke oder gebe nicht die Wiedergeburt/ Glauben/ Gnade Gottes/ unnd Seligkeit/ sondern bezeichnet und versiegele dieselbe.
252 Die dritte Sacreme[n]tirische Antithesis, oder Gegenlehr. Nicht alle die mit Wasser getaufft werden/ erlangen hiemit die Gabe des Glaubens/ sondern allein die Auserwehlten.
257 Die vierdte Antithesis oder Calvinische Gegenlehr. Die Wiedergeburt geschehe nit in oder bey der Tauffe/ sondern erst hernacher bey erwachsenen Jaren/ in etlichen auch wohl gar im Alter.
259 Die Fünffte Calvinische Antithesis, oder Gegenlehr. Die Seligkeit hange nicht an der Tauffe/ daher denn auch die Nothtauffe den Weibern bey der Calvinischen Kirchen nicht soll verstattet werden/ Sondern wenn man den Kirchendienst nicht haben kan/ soll das Kindlein immer ohne Tauffe dahin sterben.
365 Sechste Sacramentirische Antithesis, oder Gegenlehr. Der Christen Kinder sind heilig vor der Tauffe/ unnd von Mutterleib an/ ja auch inn ihrer Mutterleib im Bunde des Ewigen Lebens/ sondt köndte jnen die Tauffe nicht mitgetheilet werden.
273 Der vierdte Visitation Artickel. Von der Ewigen Gnadenwahl/ und Versehung Gottes.
273 [I.]
273 Die Erste Proposition oder Schlußrede. Das Christus für alle Mensche[n] gestorben/ und als das Lamb Gottes/ der gantzen Welt Sünde getragen habe.
278 Die andere Proposition, und Schlußrede reiner Lehr. Das Gott niemands zum Verdamnis geschaffen/ Sondern wil/ das allen Menschen geholffen werde/ unnd sie zum erkentnis der Warheit kommen/ Befihlet allen/ das sie seinen Sohn Christum inn dem Evangelio hören sollen/ und verheisset dadurch krafft unnd wirckung des heiligen Geistes/ zur bekehrung unnd Seligkeit.
304 Die Dritte Proposition reiner Lehr. Das viel Menschen durch ihre eigen schuld verdampt werden/ die entweder das Evangelium von Christo nicht hören wollen/ oder aus der Gnade wieder ausfallen/ durch Irrthumb wider das Fundament/ oder durch Sünde wider das Gewissen.
308 Die Dritte Proposition reiner Lehr. Das alle Sünder/ so busse thun/ zu Gnaden angenommen/ unnd keiner ausgeschlossen werde/ wenn seine Sünde gleich Blutrod weren/ Sintemal Gottes Barmhertzigkeit grösser ist/ denn aller Welt Sünde/ und Gott sich aller seiner Werck erbarmet.
312 Folget nun der Calviniste[n] falsche irrige Lehr/ von diesem Artickel.
312 Die Erste Antithesis, oder Gegenlehr. Das Christus nicht für alle Menschen/ sondern nur allein für die Auserwehlten gestorben sey.
325 Die ander Antithesis, oder Gegenlehr. Das Gott den meisten theil der Menschen zum ewigen Verdamnis geschaffen/ und wolle nicht haben/ das sie bekert und selig werden.
343 Die dritte Antithesis, oder Calvinische Gegenlehr. Das die Auserwehleten unnd Wiedergebornen nit können den Glauben verlieren/ unnd verdampt werden/ wenn sie gleich allerley grosse Sünde und Laster begehen.
354 Die Vierdte Antithesis, oder Calvinische Gegenlehr. Die/ so nicht erwehlet seind/ müssen verdammet werden/ und können nit Selig werden/ wenn sie gleich tausentmal getaufft würden/ unnd täglich zum Abendmal giengen/ auch so heilig unnd untrefflich lebeten/ als es immer müglich.
Register/ oder kurtze Verzeichnüs der Visitation Artickel/ Wo unnd an welchem Blat jede Proposition/ und derselben Erklerung zu finden.
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