Sauter, Caspar: Zwantzig Christliche vnd Tröstliche || Leichpredigten:|| JN welchẽ das Elend || des Menschen auff Erden für Augen gestelt:|| Glaub/ Trost/ Frewdigkeit [...]. Leipzig : Schnellboltz, Franz, 1599
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[I.]
Preface
Summarischer inhalt dieser Zehen Predigten: Auch welchen Personen zu Ehrngedächtnuß jede Predigt geschehen.
Die Erste Leichpredigt/ aus dem 91. Psalmen deß Königlichen Propheten Davids/ da Gott der Herr also spricht: Er begehret mein/ so wil ich ihm außhelffen/ Er kennet meinen Namen/ darumb wil ich ihn schützen. Er rüffet mich an/ so wil ich ihn erhören: Ich bin bey ihm in der Noth: Ich wil ihn heraußreissen/ und zu ehren machen. Ich wil ihn sättigen mit langem Leben: und wil ihm zeigen mein Heyl.
Die Ander Leichpredigt/ genommen auß dem 25. Psalmen/ der also lautet: Nach dir Herr verlanget mich. Mein Gott/ ich hoffe auff dich: Laß mich nicht zu schanden werden/ daß sich meine Feinde nicht frewen uber mich. Denn keiner wird zu schanden/ der dein haret: Aber zu schanden müssen sie werden/ die losen Verrächter.
Die Dritte Leichpredigt/ auß dem 25. Psalmen/ genommen/ da also stehet: Meine Augen sehen stets zu dem Herrn: denn er wird meinen Fuß auß dem Netze ziehen. Wende dich zu mir/ und sey mir gnedig: denn ich bin einsam und elend. Die angst meines Hertzens ist groß: Führe mich auß meinen Nöthen. Sihe an mein Jammer und Elend: und vergib mir alle meine Sünde. Sihe das meiner Feinde so viel ist/ und hassen mich auß Frevel. Beware meine Seele/ und errette mich: laß mich nicht zuschanden werden ...
Die Vierte Leichpredigt/ auß dem 31. Psalmen Davids/ da der Prophet also spricht. In deine Hende befehl ich meinen Geist: Du hast mich erlöset/ Herr/ du trewer Gott.
Die Fünffte Leichpredigt/ auß dem 103. Psalmen genommen/ da also stehet: Ein Mensch ist in seinem Leben wie Graß/ er blühet wie eine Blum auff dem Felde. Wann der Wind darüber geht/ so ist sie nimmer da: Und ihr stätte kennet sie nicht mehr. Die Gnad aber des Herren/ weret von Ewigkeit zu Ewigkeit/ uber die so ihn fürchten/ Unnd seine Gerechtigkeit auff Kindes Kind. Bey denen sie seinen Bund halten/ Und gedencken an seine Gebot/ daß sie darnach thun.
Die sechste Leichpredigt/ auß dem 73. Psalmen/ da der phet also spricht: Herr ich bleib stets an dir: Denn du heltest mich bey meiner rechten hand. Du leitest mich nach deinem Rath/ unnd nimmest mich endtlich mir Ehren an. Wenn ich nur dich habe: so frag ich nichts nach Himmel unnd Erden. Wann mir gleich Leib unnd Seel verschmacht: So bistu doch Gott allezeit meines Hertzens Trost/ und mein Theil. Dann sihe/ die von dir weichen/ werden umbkommen: Du bringest umb alle die wieder dich huren. ...
Die Siebende Leichpredigt/ auß dem 71. Psalm/ da also stehet: Herr ich trawe auff dich/ laß mich nimmermehr zu schanden werden. Errette mich durch deine Gerechtigkeit/ und hilff mir auß: Neige deine Ohren zu mir/ unnd hilff mir. Sey mir ein starcker Hort/ dahin ich immer fliehen möge: Der du zugesagt hast mir zu helffen: Dann du bist mein Felß und mein Burg.
Die Achte Leichpredigt/ auß dem XCI. Psalmen/ da also stehet: Es wird dir kein Ubels begegnen/ unnd keine Plage wird zu deiner Hütten sich nahen. Denn er hat seinen Engeln befohlen uber dir/ daß sie dich behüten auff allen deinen Wegen. Daß sie dich auff den Henden tragen/ unnd du deinen Fuß nicht an einen Stein stossest. Auff den Löwen und Ottern wirstu gehen/ und tretten auff den jungen Löwen und Trachten.
Die Neundte Leichpredigt/ auß dem Evangelisten Marco am 13. Capitel/ da Christus unser Herr und Heyland also spricht: Sehet zu/ Wachet unnd Betet/ denn ihr wisset nicht/ wann es zeit ist. Gleich als ein Mensch/ der uber Land zoge/ unnd ließ sein Hauß/ unnd gab seinen Knechten Macht/ einem jeglichen sein Werck/ Unnd gebot dem Thürhüter/ er solt wachen. So wachet nun/ denn ihr wisset nicht/ wenn der Herr des Hauses kömpt/ ob er kömpt am Abend/ oder zu Mitternacht/ oder umb den Hanenschrey/ oder des Morgens ..
Die Zehende Leichpredigt/ genommen auß dem tröstlichen Spruch S. Johannis: da in seiner Offenrung am 14. Capitel also stehet: Hie ist gedult der Heiligen: Hie seind die da halten die Gebot Gottes/ unnd den Glauben an Jesum. Und ich höret eine Stimme vom Himmel zu mir sagen/ Schreib: Selig seind die Todten/ die in dem Herren sterben von nun an. Ja der Geist spricht/ daß sie ruhen von ihrer Arbeit/ dann ihre Werck folgen ihnen nach.
Decas Secunda Das ist: Der Ander Theil Christlicher und Tröstlicher Leichpredigten/ darinn Zehen Predigten begriffen/ inn welchen des Menschen Leben/ das Leyden dieser zeit und Bilgerfahrt/ sonderlich aber die Kunst selig und frölich zu sterben/ auß grund Gottes Worts fürgezeigt wird. Gehalten inn den Evangelischen Kirchen zu Augspurg: und jetzt allen denen/ so Christlich begehren zu leben/ und selig zu sterben/ zum Trost und Bericht in Truck geben/ Durch M. Casparum Sauterum ...
Preface
Summarischer inhalt dieser Zehen Predigten: auch welchen Personen zu Ehrengedächnuß jede Predigt geschehen.
Die Erste Leichpredigt: genommen auß dem 56. Capitel deß heiligen Propheten Esaiae: da also stehet: Aber der Gerechte kömpt umb/ unnd niemand ist/ der es zu Hertzen neme: Unnd heilige Leute werden auffgerafft/ unnd niemand achtet darauff: Dan[n] die Gerechten werden weggerafft für dem Unglück: Und die richtig für sich gewandelt haben/ kommen zum Friede/ unnd ruhen in ihren Kammern.
Die Ander Leichpredigt/ auß dem XXIII. Psalm/ da der Prophet also sagt: Unnd ob ich schon wandert im finstern Thal/ fürchte ich kein Unglück: Dann du bist bey mir/ dein Stecken und Stab trösten mich.
Die Dritte Leichpredigt: auß dem XXV. Psalmen Davids: da mir anfang also stehet: Nach dir Herr verlanget mich. Mein Gott ich hoffe auff dich/ laß mich nicht zu schanden werden: das sich meine Feinde nicht frewen werden uber mich. Dann keiner wird zu schanden/ der dein harret: aber zu schanden müssen werden die losen Verächter.
Die Vierte Leichpredigt/ genommen auß dem XXV. Psalmen/ da also stehet: Herr zeige mir deine Weg: unnd lehre mich deine Steige: Leyte mich in deiner Warheit/ und lehre mich. Dann du bist der Gott der mir hilfft/ täglich harre ich dein.
Die Fünffte Leichpredigt/ auß dem CXLIII. Psalmen/ da der Prophet also betet: Ich breite meine Hende aus zu dir/ Meine Seele dürstet nach dir/ wie ein dürr Land/ Sela. Herr/ erhöre mich bald/ meine Geist vergehet/ verbirge dein Antlitz nicht von mir/ daß ich nicht gleich werde denen/ so in die Gruben fahren. Laß mich frühe hören deine Gnade/ dann ich hoffe auff dich/ thu mir kund den Weg/ darauff ich gehen sol/ dann mich verlanget nach dir. Errette mich mein Gott von meinen Feinden ...
Die sechste Leichpredigt: Auß der Epistel des H. Apostels Pauli/ an die Römer am 7. Capitel/ da der H. Apostel mit hertzlichen seufftzen also spricht: O Ich elender Mensch/ wer wird mich erlösen von dem Leib dieses Todes? Ich dancke Gott/ durch Jesum Christ unsern Herrn.
Die siebend Leichpredigt: genommen auß der Epistel S. Pauli zun Römern am 14. Capitel: da S. Paulus also schreibet: Unser keiner lebt ihm selber/ und keiner stirbt ihm selber/ Leben wir/ so leben wir dem Herren: Sterben wir/ so sterben wir dem Herren. Darumb wir leben oder sterben/ so seind wir des Herren. Dann dazu ist Christus auch gestorben und aufferstanden/ und wider lebendig worden: das er uber Todte unnd lebendige ein Herr sey. Du aber was richtestu deinen Bruder? ...
Die Achte Leichpredigt: Auß der Epistel S. Pauli an die Philipper am 1. Capitel/ da der Apostel also schreibt: Ich habe lust abzuscheiden/ und bey Christo so seyn.
Die Neunde Leichpredigt/ auß dem Buch der Weißheit am 4. Cap. da also stehet: Der Gerechte/ ob er gleich zu zeitlich stirbt/ ist er doch in der Ruhe/ dann das Alter ist ehrlich/ nicht das lang lebet/ oder viel Jahr hat: Klugheit unter den Menschen/ ist das rechte grawe Haar/ und ein unbefleckt Leben/ ist das rechte Alter: Dann er gefelt Gott wol/ und ist ihm lieb/ und wird weggenommen aus dem Leben untern den Sündern/ und wird hingeruckt: Das sie Boßheit seinen Verstandt nicht verkehre ...
Die Zehende Leichpredigt: auß dem Evangelio Matthaei am 18. Cap. Welches also lautet: Zu derselben stunde traten die Jünger zu Jesu unnd sprachen: Wer ist doch der grössest im Himmelreich? Jesus rieff ein Kind zu sich/ und stellet das mitten unter sie/ und sprach: Warlich ich sage euch: Es sey dann/ das ihr umbkehrt wie die Kinder/ so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Wer nun sich selbst nidriget/ wie diß Kind/ der ist der grössest im Him[m]elreich. Und wer ein solch Kind auffnimmet ...
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