Engelschall, Carl Gottfried: Præjudicia Vitae : Das ist: Nichtiger Lebens-Vorurtheile Der Welt-Kinder, Oder Dünnen Feigen-Blätter, Womit die meisten Menschen ihre Sünden-Blösse zu bedecken pflegen : Fortgesetzter Anderer Theil / aufgedecket und widerleget Von Carl Gottfried Engelschalln, Königl. und Churfürstl. Sächs. Hof-Predigern. Leipzig. Leipzig : verlegts August Martini, 1724
Inhalt
PDF Engelschall, Carl Gottfried ; Platz, Abraham Christoph ; Lange, Gottfried ; Job, Johann ; Hohmann, Peter ; Oertel, Johann Georg ; Martini, August:
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Widmung
Vorrede. Geneigter Leser!
Das I. Vorurtheil. Heucheley ist kein Laster, sondern eine höchstnöthige Eigenschafft eines klugen Menschen.
49 Das II. Vorurtheil. Man kan ohne Gefahr seiner Seelen in Feindschafft und Unversöhnlichkeit gegen seinen Nächsten leben.
102 Das III. Vorurtheil. Duelliren ist recht Cavallierisch.
171 Das IV. Vorurtheil. Einen falschen Eyd zu schweren, ist eben keine so verdammliche Sache, als es insgemein vorgestellet wird.
219 Das V. Vorurtheil. Es hat mit der Lust des Fleisches nicht so viel zu bedeuten, und es ist nicht so viel daraus zu machen, als die Prediger sagen.
294 Das VI. Vorurtheil. Man hat sich bey dem Schertz gar kein Bedencken zu machen, und mag man solchen frey treiben.
372 Das VII. Vorurtheil. Ich sehe nicht, was es eben so unrecht sey, Wenn man sich schmincke.
409 Das VIII. Vorurtheil. Mit blossen Brüsten einhergehen, ist eine wohlanständige Freyheit.
462 Das IX. Vorurtheil. Der Begriff vom wahren Christenthum wird insgemein zu hoch getrieben, und mehr, als nöthig, darzu erfordert.
586 Das X. Vorurtheil. Wenn ich thue, was Gott befohlen, so muß man meine Wercke vor gut und mich vor einen rechtschaffenen Christen passiren lassen.
654 Das XI. Vorurtheil. Der gerühmte Vorschmack des ewigen Lebens bestehet nur in einer falschen Einbildung.
736 Das XII. Vorurtheil. Ein Räuschgen zu trincken ist keine Sünde.
790 Das XIII. Vorurtheil. Des Welt-üblichen Tantzens kan sich ein Christ zu seiner Lust gar wohl bedienen.
839 Das XIV. Vorurtheil. Von der Kleider-Pracht. Was ich bezahlen kan, mag ich auch tragen, und das ist keine Sünde.
881 Das XV. Vorurtheil. Der Eigensinn ist etwas indifferentes, und ehe vor eine Tugend, als Laster zu halten.
944 Das XVI. Vorurtheil. Das Karten- und Würffel-Spiel ist ein zuläßiger Zeit-Vertreib.
984 Das XVII. Vorurtheil. Man muß, es koste, was es wolle, sein Glück so hoch, als nur möglich, in der Welt zu treiben suchen.
1045 Das XVIII. Vorurtheil. Es ist unmöglich, daß ein Mensch bey so vielen Troublen in der Welt immer gelassen seyn könne.
1087 Das XIX. Vorurtheil. Die Comödien und Schau-Spiele kan ein Christ ohne Schaden und Gefahr seiner Seelen besuchen.
1129 Das XX. Vorurtheil. Das öfftere Andencken des Todes machet nur ein böses und melancholisches Geblüth.
1164 Das XXI. Vorurtheil. Allmosen geben hilfft nichts, es ist alles verlohren.
1218 Das XXII. Vorurtheil. Die Begierde nach Reichthum, Geld und Gut ist nicht so sündig, wie es gemeiniglich vorgestellet wird.
I. Register derer fortgesetzten Vorurtheile.
II. Register Derer merckwürdigsten Sachen.
Sphalmata typographica extantiora.
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