Agricola, Johannes: Drey hundert || Gemeiner Sprichwœrter/|| der wir Deudschen vns ge||brauchen/ vñ doch nicht wi||ssen woher sie kõmen/ dur=||ch D. Johañ. Agricolã von || [...]. Zwickau : Kantz, Gabriel, 1529
Inhalt
- Vorderdeckel
- Titelblatt
- Vorwort
- [Auslegung Gemeyner Deudscher Sprichwörter.]
- I Gott bescheret uber nacht.
- 3vII Gott hat mehr denn er yhe vergab.
- 4vIII Wer Gott zum freunde hat/ dem schadet keine Creatur.
- 5vIIII Gottes freundt und aller menschen feindt.
- 5vV Gott hilfft dem sterckisten.
- 6rVI Was von hymel fellet/ das schadet niemands.
- 6vVII Was einem Gott bescheret/ das nympt yhm S. Peter nicht.
- 7rVIII Es ist einem andern gedacht/ und mir bescheret.
- 7vIX Es ist eitel beschert ding.
- 7vX Ich neme beschert fur bedacht.
- 8rXI Wozu ein yeder lust und liebe hat/ des bekömpt er sein lebenlang genug.
- 8rXII Glaube ist besser denn bar gelt.
- 9rXIII Gott begegnet manchem/ wer yhn grüssen künde.
- 10rXIIII Trawe wol reitet das pferd weg.
- 10rXV Sihe fur dich/ trew ist misslich.
- 10vXVI Wer leichtlich gleubt/ wird leichtlich betrogen.
- 10vXVII Zu einem lebendigen menschen mus man sich guts und böses versehen.
- 12rXVIII Es ist widder trew noch glaub auff erden.
- 11vXIX Untrew schlecht yhren eigen herren.
- 11vXX Untrew wird gerne mit untrewe bezalet.
- 11vXXI Trewe hand gehet durch alle land/ Untrewe hand gehet hyn/ kömpt aber nicht herwidder.
- 12vXXII Du solt allen geistern nicht gleuben.
- 13vXXIII Wo unser Herr Gott ein Kirchen hyn bawet/ da bawet der Teuffel auch ein wirtshaus daneben.
- 14rXXIIII. Der Teuffel ist unsers Herr Gotts Affe.
- 16rXXV Es ist nicht alles gold/ das da gleisset.
- 16vXXVI Es sind nicht alle Köche/ die lange messer tragen.
- 16vXXVII Man sol ein nicht halten/ wie man yhn ansihet.
- 17rXXVIII Eine hübsche seele wil auch einen hübschen leib haben.
- 17vXXIX Gott ist mit ym schiff/ ein trost der die not leiden/ das yhn Gott yhr unglück tragen hilfft.
- 18rXXX Wem nicht zu radten stehet/ dem ist auch nicht zu helffen.
- 18rXXXI Ein iunger man kan neun mal verterben/ und dennoch widderümb genesen.
- 18vXXXII Eines fromen mans kan man viel geniessen.
- 18vXXXIII Es macht offt ein bube/ das sein viel fromer leutte entgelten müssen.
- 19rXXXIIII Bey einem narren richt man nichts aus/ widder mit bitte noch mit drewen.
- 19rXXXV Narren sol man mit kolben lausen.
- 19vXXXVI Ein fromes weib kan man mit Golde nicht uberwegen.
- 19vXXXVII All zu viel ist ungesundt.
- 20rXXXVIII Masse ist zu allen dingen gut.
- 20rXXXIX Wenn der schertz am besten ist/ so sol man auffhören.
- 20rXL Zuviel zureist den sack.
- 20rXLI Er hat yhm zuviel gethan.
- 20rXLII Der wischet das maul/ und gehet darvon.
- 20vXLIII Es ist dir ynn worten/ wie manchem ym synne.
- 21rXLIIII Grosse wort/ und nichts dahynden.
- 21rXLV Es ist nichts/ allein das er die wort nicht lassen kan.
- 21vXLVI Er gibt wort umb schlege.
- 21vXLVII Man sol sein nicht spotten/ allein mit worten.
- 21vXLVII Ey thuts yhm nicht/ er hat brieff das man sein nicht spotten soll.
- 22rXLIX Spötter essen auch brod
- 22rL Hoffart thet nie kein gut.
- 22vLI Gut macht mut.
- 23rLII Man hütte sich fur der that/ der lügen wird wol radt.
- 23vLIII Was den Raben gehört/ ertrinckt nicht.
- 24rLIIII Es weys niemand/ wie yhm sein tod bescheret ist.
- 24vLV Das dich die Raben fressen.
- 24vLVI Aus an galgen.
- 25rLVII Er ist Gewissen.
- 26rLVIII Lepsch lass nicht schnappen.
- 26vLIX Landsman schandsman/ weystu was/ so schweige.
- 27rLX Ynn eins andern ohr ist zu schneiden wie ynn ein filtzhut.
- 27rLXI Es weys niemand wo einen der schuch drückt/ denn der yhn an hat.
- 27vLXII Mancher verdampt umb weib und kinder willen/ leib und seele.
- 28vLXIII Was hundert iar unrecht ist gewesen/ das ward nie kein stunde recht.
- 29vLXIIII Das rechte recht.
- 30rLXV Recht findet sich.
- 30vLXVI Nymer gelt/ nymer gesell.
- 31rLXVII Der tod wil ein ursach haben.
- 31vLXVIII Freunde sind gut/ aber wehe dem/ der yhr bedarff ynn der not.
- 31vLXIX Selbs ist der man.
- 32rLXX Wer ein pfenning nicht so lieb hat als ein gülden/ der wird selten reich werden/ und gülden wechsseln.
- 32vLXXI Pfennig ist pfennings bruder.
- 33rLXXII Aus viel beutteln ist gut gelt zelen.
- 33rLXXIII Man zureisset eben so mehr einen beuttel als viel.
- 33vLXXIIII Ein yeder hüte sich fur dem ersten auslegen.
- 33vLXXV Gleiche bürde bricht niemand den rücken.
- 24rLXXVI Ich wolt dir lieber ein gülden borgen/ denn ein pfenning.
- 24rLXXVII Ich will auch einen pfenning mit dir teilen.
- 34vLXXVIII Das bier und der wein folget dem zapffen.
- 36rLXXIX Zwo mahlzeiten schlahen sich nicht.
- 36rLXXX Es müssen starcke beyne sein/ die gute tage künnen ertragen.
- 37rLXXXI Wenn dem Esel zu wol ist/ so gehet auffs eiss tantzen/ und bricht ein beyn.
- 37vLXXXII Auff dem eiss ist nicht gut gehen/ denn es hat keine balcken.
- 37vLXXXIII Gewis gehet fur ungewis
- 37vLXXXIIII Es ist besser ein Sperling ynn der hand/ denn ein Kranich auff dem dache.
- 38rLXXXV Ich weys wol was ich habe/ Ich weys aber nicht was ich uberkomen werde.
- 38rLXXXXVI Mit guter mussen gehet man auch ferne.
- 38vLXXXVII Schneller radt nie gut ward.
- 40vLXXXVIII Wir wollens heint beschlaffen.
- 40vLXXXIX Ach last uns heint nicht klug sein.
- 41rXC Hent und morgen auch ein tag.
- 41vXCI Morgen kömpt tag und radt.
- 41vXCII Eile brach den halss.
- 42rXCIII Von eilen kam nie kein gut.
- 42rXCIIII Wer seinen elltern nicht folget noch gehorcht ynn der iugend/ der mus dem hencker folgen und gehorchen ym alter.
- 42rXCV Wer sein kind strafft/ der zeucht ehre daraus/ wer es nicht strafft/ der wird schande erleben.
- 42vXCVI Wer recht thut/ der wirds finden.
- 43rXCVII Faulheit lohnet mit armut.
- 43rXCVIII Ein Christ sol erbeyten als wolte er ewig leben/ und doch gesynnet sein/ als solte er diese stunde sterben.
- 43vXCIX Gott verlest die seinen nicht.
- 44rC Was balde wird/ das vergehet auch balde widder.
- 44vCI Getrewen dienst belohnet Gott.
- 45vCII Wer ein trewen diener hat/ der hat ein schatz ym hause.
- 45vCIII Gesynde sol nicht viel finden.
- 46rCIIII Finden unter einer ungekarten banck.
- 46rCV Mir grawet/ sagt Reuppel.
- 46vCVI Da ligts/ sagte ihene gute magd/ da empfiel yhr das kind am tantze.
- 46vCVII Es ist schalck uber schalck komen.
- 47vCVIII Wenn das pferd zu alt ist/ so spannet mans yn karren/ odder schlechts fur die hunde und yns gras.
- 47vCIX Weil der löffel new ist/ so braucht yhn der koch/ darnach wenn er alt ist/ so wirfft er yhn ynn das fewer.
- 48rCX Wer da ligt/ der ligt/ dem hilfft niemand widder auff.
- 48rCXI Wer da ligt/ uber den leufft alle welt hyn.
- 48vCXII An das armut wil yederman die schuch wisschen.
- 48vCXIII Wer zuviel wil haben/ dem wird gar nichts.
- 49rCXIIII Der ist reich genug/ der yhm genügen lest.
- 49vCXV Wenn Gott ein land segnet/ so gibt er yhm ein klugen Fürsten/ der friede helt. Widderümb/ wenn Gott ein land straffen und plagen wil/ so gibt er yhm ein Tyrannen und wütrich/ der es alles one radt mit der faust wil ausrichten.
- 51vCXVI Du bist ein fromer schalck.
- 51vCXVII Es ist ein rechter geitzhals.
- 51vCXVIII Sihe yhm auff die hende/ du darffst yhm auff die füsse nicht sehen.
- 52rCXIX Es heist/ spiel warte des munds.
- 52vCXX Wer kegeln wil/ mus auffsetzen.
- 52vCXXI Versehen ists beste auffm spiele.
- 52vCXXII Es gilt yhm ein mensch so viel als ein hund.
- 53rCXXIII Bekant ist halb gebüsset.
- 53vCXXIIII Wer reich ist/ des wort ist gehört/ Und ein reicher mus klug sein/ wenn er schön ein narr ist.
- 53vCXXV Es ist ein narr/ wenn er gleich die stuben voller geldes hette.
- 53vCXXVI Wie es herkomen ist/ so gehet es widder dahyn.
- 54rCXXVII Es ist besser arm mit ehren/ denn reich mit schanden.
- 54vCXXVIII Es kömpt kein besserer.
- 55vCXXIX Der fürcht sich fur yhm selbs.
- 55vCXXX Trinck und iss/ Gottes nicht vergiss.
- 56rCXXXI Art lest von art nicht/ die Katze lest yhres mausens nicht.
- 57rCXXXII Die krowe gehet yhres hüpffens nicht ab.
- 57rCXXXIII Die augen sind weitter denn der bauch.
- 57vCXXXIIII Ein heymgezogen kind/ ist bey den leutten wie ein rind.
- 58rCXXXV Einem bösen weibe kan niemand steuren.
- 59rCXXXVI Bürgen sol man würgen.
- 59vCXXXVII Ein guter nachbar ist ein eddel kleinod.
- 59vCXXXVIII Die alten freunde die besten.
- 60rCXXXIX Ein guter freund ist besser/ denn sylber und gold.
- 60vCXL Frembde leutte thun offt mehr/ denn die blutfreunde.
- 60vCXLI Ein yeder warte des seinen/ und lauffe nicht ferne.
- 61rCXLII Vierzehen handwerck/ funffzehen unglück.
- 61vCXLIII Er kan viel handwerck/ aber betteln ist das beste.
- 61vCXLIIII Wer viel handwercke zu gleich lernet/ der lernet selten eins wol.
- 61vCXLV Alte freunde sol man nicht verkiesen/ denn man weys nicht/ wie die newen geradten wollen.
- 61vCXLVI Wenn die maus satt ist/ so ist das mehl bitter.
- 62rCXLVII Der hunger ist ein guter koch.
- 62rCXLVIII Es schmackte mir wol/ ich was durstig.
- 62rCXLIX Es ist nass.
- 62vCL Es sind eitel liebe schlege.
- 62vCLI Wer den andern warnet/ der ist sein freund.
- 63rCLII Es gehet dir zu einem ohr ein/ zum andern widder aus.
- 64rCLIII Geb arsch/ nem arsch.
- 65rCLIIII Er lest yhm die küe nemen.
- 65rCLV Gedancken sind zoll frey.
- 65vCLVI Eine böse zunge richtet offt viel unglücks an.
- 68rCLVII Gut grus gibt gut antwort.
- 69rCLVIII Ein gut wort findet ein gute stadt.
- 69vCLIX Wer da redet was yhn gelüstet/ der mus offt hören/ das er nicht gerne höret.
- 71rCLX Wer möcht das nicht/ sagte der Apt von Posen.
- 71vCLXI Lass dir kein bard drümb wachssen.
- 72CLXII Wer einen bard lest wachssen/ der hat eine schalckheit gethan/ odder hat einer willen.
- 72vCLXIII Las dir kein graw har darümb wachssen.
- 73rCLXIIII Es ist yhm also gemeyn und leufftih/ wie das Vater unser.
- 73vCLXV Es wissens die kinder auff der gassen.
- 73vCLXVI Wer newe zeitung wil wissen/ der erfare sie ynn balbier heusern/ badestuben/ backöfen/ sechswochen bettern und tabernen.
- 74rCLXVII Der bauch ist yhm als weych als mir.
- 74rCLXVIII Der rücke sol yhm weych werden/ als der bauch.
- 74vCLXIX Der rücke thut yhm wehe/ er kan sich nicht bücken.
- 75rCLXX Er/ Ich/ hat/ hab ein breiten rücken.
- 75vCLXXI Wenn ich den rock schütte/ so felt es alles abe.
- 75vCLXXII Es wird dir zu haus und hofe komen.
- 76rCLXXIII Es wird dir bekomen/ wie dem hunde das gras.
- 76vCLXXIIII Der finger leret den hyndern scheissen.
- 77rCLXXV Das ey ist klüger denn die henne.
- 77rCLXXVI Du hast dicke ohren.
- 77vCLXXVII Du hörest ubel/ ich mus dich ein mal zum bade füren.
- 78rCLXXVIII Was die augen sehen/ betreuget das hertze nicht.
- 78rCLXXIX Ich hab es von hören sagen.
- 78rCLXXX Was die augen nicht sehen/ bekümmert das hertze nicht.
- 78rCLXXXI Ich hab es nicht gesehen/ aber gehört hab ich es wol.
- 78vCLXXXII Ich möchte gerne einen sehen/ der es gesehen hette.
- 78vCLXXXIII Es sind fliegende reden.
- 78vCLXXXIIII Es ist nichts darauff zu bawen.
- 79rCLXXXV Es ist keiner also starck/ er findt einen sterckern.
- 79vCLXXXVI Ein Oelgötze/ ein rechter Götze.
- 79vCLXXXVII Ein dünne zunge.
- 80rCLXXXVIII Es geredt nicht allwege.
- 80rCLXXXIX Glücket es einem/ so glücket es hunderten nicht.
- 81rCXC Er fieng yhn ynn seinen eygenen worten.
- 81rCXCI Ich hab ein maul dem gib ich zu essen/ das mus reden was ich wil.
- 81vCXCII Schweigen ist kunst.
- 81vCXCIII Mit stillschweigen verantwortet man viel.
- 82rCXCIIII Was du wilt alleine wissen/ das sage niemande.
- 82vCXCV Was dreye wissen/ das erfaren hundert.
- 83rCXCVI Wer kan eim iglichen ynn das hertze sehen.
- 83vCXCVII Ich lobe einen weil er from ist/ wenn er aber ein bube wird/ so schelde ich yhn.
- 84rCXCVIII Du gebest einen bösen Richter.
- 85vCXCIX Er ist starck ym rücken.
- 86rCC Fur den tod ist kein kraut gewachssen.
- 87rCCI Einem weibe sol man nichts heymlichs sagen/ denn sie künnen nicht schweigen.
- 89rCCII Wer einen andern vom galgen löset/ der brechte yhn gerne hynan.
- 89vCCIII Lange kleyder/ kurtzer synn.
- 90rCCIIII Es ist bald geschehen umb ein menschen/ und er kostet doch recht viel zuerziehen.
- 90vCCV Die hohen steiger fallen gerne/ die guten schwymmer ertrincken gerne.
- 91rCCVI Ich lobe ein gut hausgemach.
- 91vCCVII Wer bey dem wege bawet/ der hat viel meister.
- 92vCCVIII Kein grewlicher ass/ denn von menschen.
- 92vCCIX Das werck lobet den meister.
- 93rCCX Es ist kein Prophet angenem ynn seinem Vaterlande.
- 93vCCXI Wer viel redet/ der leuget gerne.
- 94rCCXII Es gehöret auff alle wort kein antwort.
- 94vCCXIII Wer alle ding verfechten wil/ der mus nymer kein schwerd einstecken.
- 94vCCXIIII Eygen lob stinckt.
- 95rCCXV Man lobet offt etwas/ das lobens nie werd ward.
- 95rCCXVI Ich wil es widder loben noch schelten.
- 95vCCXVII Oben aus und nirgend an.
- 98rCCXVIII Gott ist ein Herre/ der Apt ist ein Münch.
- 99vCCXIX Ein narr kan mehr fragens/ denn zehen weise berichten künnen.
- 100CCXX Der ist ein narre/ der da redet was yhm einfellet.
- 100vCCXXI Er wil nicht folgen.
- 100vCCXXII Er weys es wol/ aber er thuts nicht.
- 101rCCXXIII Was hilffts wenn ers schön lang weys/ und thuts nicht.
- 101vCCXXIIII Es soll keiner mit ander leutte schaden reich werden.
- 102vCCXXV Wuchern ist mir verboten/ denn es fehlet mir an der heubtsumma.
- 103vCCXXVI Gehe hyn wird ein kramer/ ein schalck/ sagte der hencker zu seinem knechte.
- 107vCCXXVII Liechter tag/ liechte augen.
- 107vCCXXVIII Er mus leregeld geben.
- 108rCCXXIX Er hat gut und mut verloren.
- 108rCCXXX Es ist grundloss mit yhm.
- 109rCCXXXI Es ist bodenloss.
- 109rCCXXXII Wir habens also funden/ wir müssens auch also bleiben lassen.
- 109vCCXXXIII Ich will gleuben wie mein vater und mutter gegleubt haben.
- 110rCCXXXIIII Ich wil gleuben wie der köler gleubt.
- 112vCCXXXV Allzu scharff macht schertig.
- 113rCCXXXVI Wenn man die sennen am armbrost zu hart spannet/ so reisset sie gerne.
- 113vCCXXXVII Das ist ein schimpff/ der da schaden bringet.
- 114rCCXXXVIII Lust on frucht und nutz.
- 114vCCXXXIX Der welt lust ist unlust.
- 114vCCXL Wer ym dreyundzwenzigisten iare nicht stirbt/ und ym vierundzwenzigisten nicht ertrincket/ und ym funfftundzwenzigisten nicht wird erschlagen/ der mag wol sagen von guten tagen.
- 116rCCXLI Es kan keiner lenger friede haben denn sein nachbar wil.
- 116vCCXLII Nachbar uber den zaun/ nachbar widder herüber.
- 116vCCXLIII Es mus ein nachbar mit dem andern ein brandfewer fur liebe nemen.
- 117rCCXLIIII Bürger und bawer/ scheydt nichts denn die mawer.
- 117rCCXLV Wenn die bürger zu Radthause gehen/ so gehet der bawer vor.
- 118rCCXLVI Geld macht den marckt.
- 118rCCXLVII Der marckt wird dichs wol leren.
- 118vCCXLVIII Ein iglicher lobet das seine.
- 118vCCXLIX Ein sparer wil ein zerer haben.
- 119vCCL Thete das/ der tantz würde yhm nicht halb so wol anstehen.
- 120rCCLI Es gehöret mehr zum tantze/ denn rote schuch.
- 120rCCLII Lass düncken macht den tantz gut.
- 120vCCLIII Fürwitz macht die megde thewer.
- 121rCCLIIII Was dich nicht brennet/ soltu nicht lesschen.
- 121vCCLV Du hast viel zu schaffen/ und wenig ist dir befohlen.
- 121vCCLVI Du hast viel zu schaffen/ und wenig aus zu richten.
- 121vCCLVII Hans ynn allen gassen.
- 122vCCLVIII Du hast viel zu regiern ynn anderer leutte heusern.
- 123vCCLIX Ein yeder sol sich halten nach seinem stande.
- 124vCCLX Es mus ein ding einen anfang haben.
- 125vCCLXI Ein gesunder ist geschickt zu wandeln/ ein weiser zu handeln/ Ein sanfftmütiger zu uberkomen.
- 126rCCLXII Lang zu hofe/ lang zu helle.
- 127rCCLXIII Es ist ein Fürst wol so seltzam ym hymel/ als ein hirsch ynn eins armen mans küchen.
- 127vCCLXIIII Da Adam reutte und Heva span/ wer was da ein Eddelman.
- 131rCCLXV Reicher/ grosser/ weiser leutte kinder geradten selten wol.
- 131rCCLXVI Ich hette mich auch gerne gewermet/ aber ich kunde nicht zum ofen komen.
- 131vCCLXVII Der herrn güter sind nicht der die sie verdienen/ sondern den man sie gand.
- 132rCCLXVIII Wer auff gnade dienet/ dem lohnet man mit barmhertzickeit.
- 133rCCLXIX Herrn dienst erbet nicht.
- 133rCCLXX Werden herrn zu nahe ist/ der wil ersticken/ und wer weit von yhn ist/ der wil erfrieren.
- 133vCCLXXI Es ist umb das hofeleben gethan/ eben wie umb die hüner die ym korbe sitzen/ und die draussen frey gehen.
- 134rCCLXXII Hetten wir alle einen glauben/ Gott und den gemeynen nutz fur auguten fried un[d] recht gerichte/ (gen/ Eine elle/ mass und gewichte/ Eine müntze und gut geldt/ So stünde es wol ynn aller welt.
- 136rCCLXXIII Wer zu hofe tüglich ist/ den treibet man zu tode/ Der untüglich ist/ der muss ein narr sein.
- 136vCCLXXIIII Er wird den rincken an der thüre lassen.
- 136vCCLXXV Ich wil erleben/ das du das haus solt von aussen ansehen.
- 137rCCLXXVI Gut eddel/ blut arm.
- 137vCCLXXVII Zu hofe gib man viel hende/ und wenig hertzen.
- 137vCCLXXVIII Beyne gibt man nicht von hofe.
- 138rCCLXXIX Kein grösser tugend an eim herrn un[d] Fürsten/ denn eim yeden schwetzer und ohrnblaser nicht gleuben.
- 138vCCLXXX Es steht offen wie eins Fürste[n]küche.
- 139rCCLXXXI Weiber gemüt/ Herrn gunst/ Aprillen wetter und fedderspiel/ verkeren sich offt/ wer es mercken wil.
- 139vCCLXXXII Als bald Petrus gen hofe kam/ ward ein schalck draus.
- 140rCCLXXXII Lieber bruder Jhesu/ zu Jerusalem empfieng man dich schön/ wie gieng dirs aber hernach.
- 140vCCLXXXIIII Wer ein stein alleine nicht erheben kan/ der sol yhn auch selbander ligen lassen.
- 141rCCLXXXV Man sol der herrn genissen/ das sie auch bey brodte bleiben.
- 141vCCLXXXVI Was man dem gibt der da trewlich dienet/ ist alles zu wenig/ Widderümb/ was man dem gibt der untrew lich dienet/ ist alles zu viel.
- 141vCCLXXXVII Wo ein verstand ist/ der birget sich nicht/ er bricht heraus.
- 142vCCLXXXVIII Er scheusset/ Er ist geschossen mit der sylbern büchssen.
- 143rCCLXXXIX Grus kömpt von hofe.
- 143rCCXC Es ist kein Ampt so geringe/ es ist henckens werd.
- 143vCCXCI Wiltu geld haben/ so wird/ ein Schöffer/ so hastu sein genug.
- 144rCCXCII Rom ward un eim iar nicht erbawet.
- 144vCCXCIII Stedte und lande werden nirgend mit so sehr verwüstet und unruhig/ als wenn man frembde leutte ynn die Redte nympt.
- 145rCCXCIIII Von vischen und Engeln ist nicht gut predigen.
- 145vCCXCV Predigt hören verseumet nicht/ Almosen geben armet nicht/ Ubel gut das reichert nicht.
- 145vCCXCVI Wer vor zwenzig iaren nich hübsch wird/ Und vor dreissig iaren nicht starck/ Vor vierzig iaren nicht witzig/ Vor funffzig iaren nicht reich/ An dem ist alle hoffnung verloren.
- 146rCCXCVII Zehen iar ein kind/ Zwenzig iar ein iüngling/ Dreissig iar ein man/ Vierzig iar wol gethan/ Funnfzig iar stille stan/ Sechzig iar gehet dichs alter an/ Siebenzig iar ein greis/ Achzig iar nymmer weis/ Neunzig iar der kinder spott / Hundert iar gnad dir Gott.
- 146vCCXCVIII Der winter ward noch nie so kalt/ Der Pfaffe auch noch nie so alt/ Das er des fewers begerte/ Dieweil das opffer werte.
- 147rCCXCIX Hüte dich fur lachenden wirten/ und fur weynenden Pfaffen.
- 147rCCC Wenn der hund nicht lustig ist zu iagen/ So reittet auff dein arsch.
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