Schütz, Johannes: Funfftzig er=||hebliche Vrsachen/ Dar=||umb die Lutherischen ... || zu den Sacramentierern/ oder || Caluinisten/ nicht tretten/ noch || jhre falsche Lehre/ [...]. s.l., 1580
Inhalt
- Vorderdeckel
- Titelblatt
- An den Christlichen Leser.
- Vorwort
- An den frommen/ Christlichen Lutherischen Leser.
- Funfftzig erhebliche ursachen/ darumb die Lutherischen (wie man sie nennet) das ist/ alle rechte/ fromme Christen/ die den Son Gottes von Hertzen lieb haben/ zu den Sacramentierern oder Calvinisten/ nicht tretten/ noch jre falsche Lere/ billichen können/ noch sollen.
- Die erste Ursach ist. Das sie/ die Sacramentirer/ so grausame/ erschreckliche Gotteslesterer sein.
- Die ander Ursach. Das sie Verächter und ungehorsam sein/ der Göttlichen stimme/ die vom Himel in der Taufffe/ und verklerung des Herrn Christi (Matth. 3. 17. 2. Pet. 1.) sich mit solchen worten hat höre[n] lassen: Dis ist mein lieber Son/ an dem ich wolgefallen habe/ den solt jr hören.
- Die dritte Ursach. Das sie den Son Gottes/ der doch die ewige Warheit ist/ lügen straffen/ seine helle/ verstendliche/ gewisse und warhafftige Wort/ im heiligen Abendmal/ anders drehen/ deuten/ und auslegen/ denn sie vom Herrn Christo geredt und gemeint sein.
- Die vierde ursach. Das sie Christum in seinen worten meistern/ die ewige Weisheit in die Schule führen/ und Christum leren wollen/ wie er in einsetzung/ oder stifftung seines Testaments hett reden sollen.
- Die fünffte ursach. Das sie Christum der Allmacht berauben/ un[d] in ohnmechtig machen.
- Die sechste ursach. Das sie die Naturen in Christo trennen/ zween Christos machen/ und also rechte Nestorianer sein.
- Die siebende ursach. Dz sie den Herrn Christum seiner höchsten ehre berauben/ in aus der Heiligen Dreyfaltigkeit setzen/ und uns beschüldigen/ das wir Christu[m] zu hoch heben/ auch ohne schew lehren/ das man den Menschen Christum nicht anbeten sol.
- Die achte ursach. Das sie das Testament des Sons Gottes verfelschen und umbstossen.
- Die 9. Ursache. Das sie den heiligen Geist lestern und beschüldigen/ dz er den rechte[n] verstand/ vom Abendmal des Herrn/ der Christenheit bey 1500. jaren verhalten/ und denn erst in diesen letzten zeiten/ den allerheiligsten und wirdigsten Leuten/ Karlstad/ Zwingeln/ und seinen Consorten/ offenbaret.
- Die 10. Ursach. Das sie die drey Evangelisten und den Apostel Paulum/ der vn einigkeit und falsches zeugnis beschüldigen.
- Die XI. Ursach. Dz sie so lesterlich und verechtlich vo[n] Nachtmal des Herrn reden/ auch dz so spötlich handeln.
- Die XII. Ursach. Das sie die ware Gegenwertigkeit/ des Leibs und Bluts/ unsers Heilandes Jhesu Christi/ im Abendmal/ nicht allein für jre Person leugnen/ Sondern auch jre Zuhörer/ solches zu thun/ bereden/ anhalten und zwingen.
- Die 13. Ursach. Das sie den worten der Einsetzung so gram un[d] feind sein/ die nicht uber Brod und Wein/ wie wir/ sprechen Auch sich/ one alle not/ von dem hellen Gottes wort auf ungewissen deuteleye[n] begebe[n].
- Die 14. Ursache. Das sie den Krancken/ Trostlosen/ und Sterbenden/ das Sacrament/ des Leibs und Bluts Christi/ versagen/ Und die Beichte verwerffen.
- Die 15. Ursache. Das die Authores an irer Opinion und meinung/ vo[n] Nachtmal des Herrn/ selbs gezweigelt/ und der ungewis gewesen ist.
- Die 16. Ursach. Das sie jrer meinung/ Glossen und deuteleyen/ uber die wort der einsetzung/ unter sich spaltig.
- Die 17. Ursach. Das sie Verechter und Verkleiner sein der Heiligen Tauffe/ und hiedurch uns des herrlichen Trosts/ so wir darin haben/ mutwillig berauben.
- Die 18. Ursach. Das sie/ wie die Widerteuffer und Pelagianer/ die Erbsünde leugnen. Denn sie sagen (wie aus Calvini Büchern zu beweisen) das ein Kindt/ von eim Christen geboren/ bedürff der Tauffe nicht zur Seligkeit/ sondern es sey heilig und selig/ ehe es geborn wird/ darumb das es von heiligen und seligen Eltern geboren.
- Die 19. Ursach. Das sie/ neben dem Irrthumb vom Sacrament/ Tauffe/ und Erbsünde/ auch mit andern Erroribus, mehr befleckt sind/ und sonderlich/ das sie mit dem Arrianismo, schwanger gehen/ Wie man spricht: Dato uno in convenienti, multa sequuntur. Aus einem Irrthumb/ folgen viele andere. Denn wie D. Mart. Luther geweissaget/ so werden die Sacramentierer/ noch mehr Artickel des Glaubens angreiffen/ und nicht ruhen/ biss das sie alles verwirret/ und verderbet.
- Die 20. Ursach. Das sie die heilige Göttliche Schrifft so felschlich auslegen/ und die hellen/ klaren Sprüche/ und Historien/ so mutwillig verkeren/ anders drehen/ und deuten denn sie geredt/ geschehen/ und gemeint sein.
- Die 21. Ursach. Das sie die Patres so felschlich allegieren/ ihnen so grosse gewalt thun/ und ihre Schrifften mit den haren zu jrem Irrthumb ziehen.
- Die 22. Ursache. Das sie die Augspurgische Confeßion, Entweder für irrig halten/ oder aber die gar verwerffen.
- Die 23. Ursach. Das sie aus Gottes Wort Absurda machen.
- Die 24. Ursache. Das sie ein Commune principium, mit allen Ketzern haben/ der Vernunfft nach ohmen/ und daraus Glaubens Sachen erkennen/ richten und örtern wollen etc.
- Die 25. Ursach. Das sie aus der Philosophia, ihren Schwarm und Irrthumb beweisen/ und vertheidigen wollen. Item/ die rechte Lere ist dem Glauben ehnlich/ Rom. 12. Der Sacramentierer aber/ ist der vernunfft/ und nicht dem Glauben/ ehnlich. Ergo, Der Sacramentierer Lere ist nicht war.
- Die 26. Ursach. Das sie den Heyden Aristotelem/ uber Christum setzen/ und den zum Ceniurmeister/ seiner Worte im Abendtmal machen/ Auch/ das wir von jm lernen sollen/ was/ und wie viel/ wir von Christi Leiblicher Gegenwertigkeit/ wissen/ halten/ und glauben sollen.
- Die 27. Ursach. Das sie voller Schwetzens/ disputierens und Quaristen sein/ welchs doch in Gottes wort ausdrücklich verboten.
- Die 28. Ursache. Das ihre Argumenta (ob sie auch gleich der noch so viel herfür brechten) alle nichtig sein/ und derselben keins den stich halten wil.
- Die 29. Ursach. Das sie den streit/ zwischen uns und ihnen/ uber dem Nachtmal des Herrn/ so gering achten/ und unverschemet öffentlich aussagen/ das hieran wenig gelegen/ ob man gleich in der Lehre vom Sacrament irrig/ oder uneins/ wenn man nur in den heuptartickeln des Glaubens eins ist.
- Die 30. Ursache. Das sie Bilingues, Zweyzüngicht/ und dazu vergessen und unbedechtig sein.
- Die 31. Ursach. Das sie Liechtschew sein/ den Brey im Maul umbwerffen/ un[d] wenn man sie gefraget/ Mum, mum, antworten.
- Die 32. Ursach. Das sie verschmitzt/ listig/ und betrieglich in ihren worten sein/ und kein Candor noch Auffrichtigkeit bey ihnen ist.
- Die 33. Ursach. Das sie sich so meisterlich/ wie das Ketzlein schmücken/ sich weisbrennen/ und andere verunglimpffen.
- Die 34. Ursache. Das sie unbestendig/ schlipffertig/ und leichtfertig sein.
- Die 35. Ursach. Das sie so grosse Lügener sein/ und sich der unwarheit gar nicht schemen.
- Die 36. Ursach. Das sie auffgeblasen/ kühn/ frech/ und vermessen sein/ Darzu voller Hoffart/ ubermut und verachtung ander Leute stecken.
- Die 37. Ursach. Das sie Verfelscher sein/ guter Bücher.
- Die 38. Ursach. Das sie kindisch/ leppisch/ und ebenthewrisch/ Ja gantz Mahometisch/ von Gott/ seiner Rechten/ Vom Himmel und Ewigen Leben reden.
- Die 39. Ursach. Das diesen Irrthumb (vom Sacrament) allezeit von den Orthodoxis, widersprochen.
- Die 40. Ursache. Das sie das Predigampt widersins führen/ und nicht Pro Christo, (wie rechten Predigern gebüret) Sondern Contra Christum, streiten.
- Die 41. Ursach. Das sie Himelsteiger sein/ und die Arcana Coeli, ausforschen/ und mehr wissen wollen/ denn uns in Gottes Wort zu wissen zugelassen.
- Die 42. Ursach. Das ire Lere ein Newrung/ und Abfall von der Warheit ist.
- Die 43. Ursach. Das sie die alten/ herrlichen/ und tröstlichen Fest/ als da sein/ Nativitatis, Circumcisionis, Epiphaniae, de Spiritu Sancto, Visitationis Mariae, und vil andere mehr/ nicht halten.
- Die 44. Ursach. Das sie allwege so gros verlangen/ Nach der Lutheraner Freundtschafft gehabt/ und die doch bekommen können.
- Die 45. Ursache. Das sie der wolverdieneten tewren Menner/ D. M. Lutheri/ D. Johannis Brentij/ D. Paul Eberi/ D. M. Kemnitij/ D. Nic. Selnecceri/ und anderer mehr/ so ubel gedencken/ und so scabiose, von jnen reden.
- Die 46. Ursach. Das sie so sicher sein/ und gar kein Gewissen haben.
- Die 47. Ursach. Das sie sich auff das brachium seculare, verlassen/ und gemeiniglich/ Auffrührer/ Meutmacher und Friedstörer sein/ wollen ihr ding mit der Faust vertheidigen.
- Die 48. Ursach. Das sie/ nach art aller Ketzer/ hartneckigt und verstockt sein/ also/ ob sie gleich aus Gottes wort uberwunden/ und ires irthumbs uberwiesen werden/ dennoch weder weichen noch Busse thun.
- Die 49. Ursach. Der verdechtige/ ungewisse/ und fehrliche Anfang dieses Schwarms.
- Die 50. Ursache. Das erschreckliche ende/ so die Personen genommen/ welche diesen Irrthumb zu erst erreget/ und fortgesetzt.
- Beschlus.
- Appendix, Zugabe.
- Gebet zum Son Gottes.
- Vermanung an alle Christliche Deutsche Fürsten.
- Notatio.
- Rückdeckel